Der Herr der Töne
Der Herr der Töne von Katrin Langhans
Amadeus Bodis ist einer von 40 Geräuschemachern in Deutschland. Er erschafft Töne im Film für die es keine Konserve gibt. Manchmal nicht einmal in der Natur.
Am Anfang ist da nur ein Käfer, der über die Leinwand kriecht.
Der klingt nicht.
„Oder haben Sie schon mal einen Käfer gehört?“, fragt Amadeus Bodis, der seit 20 Jahren als Geräuschemacher arbeitet. Bodis versucht sich vorzustellen, wie sich die Gelenke des Käfers anhören, wie der faserige Chitinpanzer knackt.
Wie entstehen Töne?
Zum AnfangSchrott und Kram vom Flohmarkt. Die alten Dinge liegen in Koffern, die neuen in Regalen oder verstreut auf dem Boden.
Postkarten, Gläser, Glocken, Schuhe, Papier und altes Kassettenband. Bei den meisten Dingen weiß Bodis genau wie es klingt, wenn er sie schüttelt, zerknittert, aneinander reibt. Manchmal entsteht so der Klang von rauschendem Laub, bruzelnden Spiegeleinern oder
Knochenbrechen.